Nach der Blockade...Warten auf den Bus!

Bei dem Gepäckberg würde ich als Busfahrer auch nicht anhalten

Hallo? wir haben ja noch das Wenigste Gepaeck dabei !!!

Das Gepaeck gehoert dem Kleinen mit der komischen Muetze! Oder denkst Du wir reisen mit Rupfensack??

Hätte ich jetzt auch gesagt...!

Blockade hinter uns gebracht. Warten auf den Bus!

So, da bin ich wieder! Wir hatten in Oruro noch einen gemuetlichen Abend, vorher noch ein Bier in einer Kneipe und dann ab aufs Zimmer. Die Dusche war gerade so warm, dass man nicht frieren musste. Aber dann ab ins Bett! Nachdem die Zimmer ja nicht beheizt waren kam....jetzt ratet mal....meine Decke aus dem Flieger zum Einsatz, Ha und grad gut getan hat sie. Also gut geschlafen.
Am naechsten Morgen noch ein Fruehstueck im Hotel und dann zum gegenueberliegenden Busbahnhof. Das Ticket nach Potosi war wieder nicht der Rede wert und dann in einen schoenen realitiv neuen Bus.
Die Fahrt fuehrte weiter auf dem Altiplano. Nach ca. 1 Stunde hielt der Bus unerwartet an....Gemurmel unter den Reisenden...dann ein Blick aus dem Fenster. Viel konnten wir nicht erkennen, nur....es war schon eine laengere Autoschlange vor uns. Nach einer Weile hat sich im Bus herum gesprochen: Hier findet eine Blockade statt! Ja, da viel mir ein, davon hatte ich im Reisefuehrer gelesen. Das hier war die Strecke der Blockaden !!! Ja sogar der Ort der hier in der Naehe war schimpft sich Hauptstadt der Blockaden. Na Prost Mahlzeit...
Schnell ein paar Fotos aus dem Bus schiessen und Abwarten. Aber--- half nicht viel. Mehr und mehr Passagiere verliessen den Bus und liessen sich ihr Gepaeck aushaendigen. - Uns blieb also auch nichts anderes uebrig, raus aus dem Bus und die Rucksaecke auf den Ruecken schnallen. Auf der anderen Seite sollte uns der Gegenbus von San Miguel aufnehmen, auf die Farbe orange achten !!! Vorsichtshalber auch gleich den Bauchgurt festmachen, das sah nach einem laengeren Marsch aus!
Beim ersten Teil der Blockade lagen Steine auf der Strasse und Aeste von Baeumen warnten schon ein paar Meter davor. Nichts wie weiter.... Der Menschenmenge nach, die da mit riesigem Gepaeck der endlocsen Strasse folgten. Voelkerwanderung? ja so sah es aus. Nach einer Weile tauchte die zweite Blockade auf, ein riesiges Banner der Bolivianischen Flagge, die mit einer Schnur seitlich an den Baeumen befestigt war. Jede Menge Menschen sassen davor. Ich muss schon sagen, wohl war mir nicht....Aber- nuetzte ja nichts, da mussten wir vorbei. Puck meinte zu mir, pass auf, duck dich, damit du unter das Banner durchkommst. Hm.....zu spaet, der Kopf war zwar tief genug, aber mein Rucksack hatte schon die Schnur durchtrennt...sch....ausgerechnet ich...Hab sofort auf die Gesichter der Menschen geschaut und mich gleich entschuldigt, fuer das am Boden liegende Banner....Gott sei Dank habe ich ein kurzes Laecheln zurueck bekommen. Puh...da war Aufatmen angesagt und nix wie weiter....bis zur naechsten Blockade...da brannte ein Feuer...und uns wurde immer mulmiger....ja gekroent wurde es Minuten spaeter mit dem Einsatz des Militaers. Die Bolvianer liefen tapfer weiter und wir hinterher...Was sollte das denn noch geben? Aber es sah dann doch friedlich aus, sie rauemten dem Militaer sogar den Weg frei.

Die Sonne brannte herunter und wir liefen und liefen...dann setzten wir uns an den Strassenrand und warteten einfach ab, so wie die Bolivianer eben auch. Ich war ganz schoen fertig, ehrlich, es war heiss und keine Ahnung wann denn dieser Gegenbus kommen sollte.
Die Schlange der Autos und LKW s wurde immer laenger und laenger und wir liefen immer wieder ein Stueck weiter vor. Na, ich denke so 3 km haben wir locker zusammen gebracht.
Leid haben uns die Einheimischen getan, die ja immer dieses wahnsinnig viele Gepaeck dabei haben.
Nach ca. 2 Std. kam tatsaechlich der Gegenbus...grosses Aufatmen. Doch der musste ja erst mal seine Passagiere ausladen und das Gepaeck dazu !!! Ihr koennt euch nicht vorstellen was so ein Bus alles unterbringen kann. Da kam nicht nur das normale Gepaeck zu Tage, ja Kleiderschraenke und andere Moebel standen auf einmal am Strassenrand und dann ging die Wanderung in die andere Richtung los.
So, der Bus war jetzt leer, aber wenden musste er ja auch noch auf einer relativ schmalen Strasse. Gleich nach der Asphaltierung ging es abi.....Ich konnte gar nicht hingucken, der Busfahrer wurde von den Fahrgaesten eingewiesen mit lauten Rufen und Schreien.
Und GESCHAFFT !!! Wow, war das ein Gefuehl. Gepaeck wieder schoen verstaut und nichts wie rein. Ja und dann gab es doch tatsaechlich noch eine Frau die unbedingt auf ihren Sitzplatz bestanden hat....Uns war das voellig egal, Hauptsache weiter....
Kurze Zeit spaeter fing es dann zum Regnen an....He, wir haben ja sooo viel Glueck gehabt, lieber total verschwitzt als tropfnass am Strassenrand sitzen.
Die restliche Strecke war sehr eindrucksvoll, vorbei an riesigen Lamaherden und kleinen Adobedoefern. ( Abobehaeuser werden aus Lehmziegel gemacht )
Wir waren, ich denke ueber 5000 Meter hoch in den Bergen.
Zum Schluss wurde es sehr kurvig und immer wieder sahen wir Autos die den Hang hinunter gestuerzt waren. Vielleicht waren sie zu schnell gefahren, denn die Strasse war in einem super Zustand.
Die Fahrtzeit sollte 5 Stunden betragen, 10 Stunden waren wir unterwegs.

In Potosi angekommen schnell ins naechste Taxi und ins Hostal. Ein Kolonialhaus aus dem 17.ten Jahrhundert, aber Heizung, kochend heisses Wasser und ruhig!

Ausgehungert haben wir ein Restaurant gesucht. Puck hat sich ein Lamasteak gegeonnt und ich habe sage und schreibe !!! 2 Koteletts mit Kartoffelpueree verschlungen. Mann hat das gut getan.

Der Abend hat nicht mehr lange gedauert wie ihr euch vorstellen koennt, wir waren einfach hundemuede!

Nicht zu verschweigen, dass wir uns in den Stunden auf der Strasse beide die Birne verbrannt haben. Tja, die Sonne auf 4000m in ist nicht zu verachten. Dafuer die naechsten 2 Tage...keine Bilder von uns.

Stimmt! hatten tomatenrote Koepfe. Aber keinen Sonnenbrand geholt !!!!
He, gut was?